Gastbeitrag von Dr. Daniel Mullis

Verunsicherung und Unruhe sind Folge der Krisen der letzten fünfzehn Jahren. Die Zukunft ist ins Wanken geraten und die Menschen suchen nach Halt in haltlosen Zeiten. Sie finden ihn in der imaginierten Normalität der vergangenen Aufstiegsgesellschaft. Es ist eine Vergangenheit ohne lästige Klimakrise und Transformationsdruck, sie ist homogener und klarer strukturiert. Das ist es, was die AfD mit ihrem Kulturkampf, mit ihrem Versprechen „Deutschland. Aber normal!“ politisiert und mit dem sie Menschen emotional beheimatet. Damit bindet sie Menschen über politische Grenzen hinweg an sich, und das ist auch der Grund, warum beides, der Kulturkampf der Unionsparteien und die Hoffnung, dem Aufstieg der Rechten mit Aufklärung zu begegnen, in die Sackgasse führen.

  • gapbetweenus@feddit.de
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    10 months ago

    Ich bleibe bei meinem Punkt, das es vor allem die neuen Medien sind die den Populisten ihre Arbeit zu einfach machen. Ohne das anzugehen, bring alles andere nichts.

    • Bibez@lemmy.ml
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      10 months ago

      Habe heute Bing News angeschaut. 🤮 Dagegen ist BILD intellektuell.

      • gapbetweenus@feddit.de
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        10 months ago

        Letztendlich auf lange Sicht kann nur bessere Bildung helfen. Auf kurze Sicht, müssten es Regulierungen sein - aber das ist schon ein Drahtseilakt.

        • Dagker@feddit.de
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          10 months ago

          Das mit der besseren Bildung ist eher ne Luftnummer. Auch das beste Angebot hilft nicht, wenn es ausgeschlagen wird.

          • gapbetweenus@feddit.de
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            10 months ago

            Zum Glück ist Schulbildung in Deutschland verpflichtend. Aber das dauert wie gesagt ne Generation mindestens bis es wirkt. Aber mit AI muss man Schulbildung eh kräftig umkrempeln - da auswendig lernen einfach immer weniger ein relevanter Skill. Wobei hierzulande ist ja nicht mal das Internet so richtig in der Schule angekommen, also sagen wir mal lieber paar Generationen.

            • taladar@feddit.de
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              10 months ago

              Auswendig lernen ist schon seit mindestens 50 Jahren kein relevanter Skill mehr, eher 100 Jahren, seit die wissenschaftlichen Themenbereiche deutlich mehr Wissen haben als ein einzelner je auswendig lernen kann. Das Schulsystem was wir haben ist effektiv aus dem 19. Jahrhundert.

              • gapbetweenus@feddit.de
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                10 months ago

                Naja, bevor jeder jederzeit Zugang zu Internet hatte, war es schon nützlicher. Heute geht es mehr darum information finden und bewerten zu können. Finde die Uni (zumindest mein Studium) haben das einem ganz gut beigebracht. Aber in der Schule war es halt eher ein sehr nebensächliches Thema. Das muss sich dringen ändern.

      • letmesleep@feddit.de
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        10 months ago

        Mehr Quellenangaben? Immer ein jeweils ein Link zu “Wie lese ich wissenschaftliche Arbeiten? Wie funktioniert ein Peer Review? Algebra I-XI, deskriptive Statistik, explorative Statistik, induktive Statistik…”. Schlichtweg aufzuzeigen welcher Aufwand und wie viel Wissen hinter wissenschaftlichen Arbeiten stecken könnte helfen. Vor allem aber nicht nur bei naturwissenschaftlichen Themen wie Klimawandel und Virologie.

        Zumindest ,meine persönliche Begeisterung zu widersprechen geht sehr schnell verloren, wenn ich merke, dass ich erstmal ein paar Stunden Mathe wiederholen muss, damit ich mich nicht völlig blamiere. Natürlich gibt es Menschen, die so wenig reflektiert sind, dass sie eigenes Unwissen ignorieren, aber einen Teil bekommt man mit sowas vermutlich wieder auf den Boden der Tatsachen.