Das ist vermutlich die Folge davon, dass Fuß- und Radverkehr gerne auf engstem Raum zusammengequetscht werden, weil man 80% der Straße für Autos nutzt.
Und falls es dich beruhigt: Es ist ein Vielfaches wahrscheinlicher, von jemandem mit einem KFZ als mit einem Fahrrad überfahren zu werden. [PDF, S. 103]
Yep. Er hat nicht ganz Unrecht, er zieht nur die falschen Schlüsse. Ich kann durchaus bestätigen, dass von Fahrrädern gefühlt eine größere Gefahr ausgeht, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Eben weil man sich mit ihnen eine “Fahrbahn” teilen muss. Typisches Beispiel: Gehweg oder “integrierter” Radweg ist mit Mülltonnen zugestellt, schon wird’s zu eng. Und manche Gehwege sind von Haus aus so schmal, dass man unweigerlich auf den Radweg ausweichen muss, wenn z.B. jemand entgegen kommt.
Kennzeichen-Pflicht wäre natürlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Es gibt aber auch Ausnahmen. Ich hab in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen mit Fußgängern gemacht, die nicht mal mit der Wimper zucken, wenn man als Radfahrer den schmalen Fußgängerweg mitbenutzt. Wahrscheinlich muss die Infrastruktur für Fußgänger einfach nur mies genug sein, dass sie die korrekte Perspektive haben und solidarisch mit allen sind, die dem täglichen Wahnsinn als nicht-Autofahrer im Straßenverkehr ausgesetzt sind.
Über 70% der Personenschäden bei Fahrradunfällen sind Eigenschäden. Da wird also der Radfahrer verletzt.
Und jetzt müsste man noch die Schwere der Personenschäden einberechnen. Wenn ich von einem Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit angefahren werde, breche ich mir die Hand oder die Schulter - aber auch nur wenn ich wirklich Pech habe.
Werde ich von einem Autofahrer mit der Durchschnittsgeschwindigkeit im Stadtverkehr angefahren, kann ich froh sein, zu überleben.
Auch wenn das so wäre würde ich damit bei denen anfangen, die tatsächlich jährlich tausende Menschen mit ihren Fahrzeugen töten - und das sind nicht die Radfahrer:innen.
Theoretisch schon, ja. De facto schießt sich der öffentliche Diskurs aber auf einige oder wenige Maßnahmen ein, und jede Diskussion über Führerschein/Kennzeichen/Helmpflicht nimmt wesentlich vielversprechenderen Maßnahmen (Verkehrsberuhigung, Tempro 30, Mobilitätswende, …) den Raum.
Zu schnell fahren gehört zum guten Ton. Alles was nicht mit Pollern, Steinen oder Minenfeldern gesichert ist, wird beparkt. Überholabstand gibt es je nach Tagesform. Zebrastreifen sind auch eher eine Empfehlung.
Radfahrer sind übrigens nicht weniger verpflichtet die Regeln einzuhalten. Viele Radfahrer besitzen auch einen Führerschein für Kraftfahrzeuge.
Das hat meiner Meinung nichts mit Tagesform zu tun. Es gibt primär zwei Arten von Autofahrern: die, die einen Scheiß auf Radfahrer geben und gerne kuscheln, und die, die nicht zur ersten Gruppe gehören wollen und am liebsten 5 Meter Abstand halten und im Schritttempo überholen würden und die damit natürlich den ganzen Verkehr behindern.
Ich werde praktisch nie in “normalem” Abstand überholt…
Es ging etwas unter, aber ich sehe die Problematik rein aus der Perspektive des Fussgängers. Fehlverhalten abseits von Fussgängerübergängen bekomme ich normal nicht mit. Aus Radfahrersicht sind Autos eindeutig gefährlicher.
Zebrastreifen sind auch eher eine Empfehlung.
Aus meiner Erfahrung funktioniert der für Autos deutliche besser. Die halten normal an sobald ich darauf zulaufe. Radfahrer fahren häufig unangenehm knapp vor mir oder nach mir vorbei.
Radfahrer sind übrigens nicht weniger verpflichtet die Regeln einzuhalten
Klar, du lebst in der einzigen Stadt in ganz D wo die Kfz alle brav sind und alle Radfahrenden total gefährliche Assis 🤡
Zeig doch mal wie viele zu Fuß gehenden von Autos getötet/schwer verletzt wurden in deiner Stadt, und wie viele von Radfahrenden. Wir warten.
Du leidest an massiver kognitiver Realitätsverzerrung.
Edit: damit du Mal mitkriegst wie weit weg von der Realität du bist:
Fakten aus der Unfallstatistik
Fußgänger haben 17% Ihrer Verkehrsunfälle mit Radfahrern (1 von 5) und 76% ihrer Verkehrsunfälle mit Kraftfahrern (4 von 5).
Die Unfälle zwischen Kraftfahrern und Fußgängern sind zu etwa 50% durch Fußgänger verursacht (jeder 2.). Auch Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern sind zu etwa 50% von Fußgängern verursacht (ebenfalls jeder 2.).
Radfahrer auf Gehwegen verursachen 3% der Fußgängerunfälle (jeder 33.) und für 1% der Fußgängerunfälle sind Radfahrer im Bereich von Haltestellen des ÖPNV verantwortlich (jeder 100.).
Radfahrer verursachen insgesamt 8% der Unfälle von Fußgängern und stellen damit keine Hauptursache von Fußgängerunfällen dar.
Menschen aller Gruppen (Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer) brechen die Verkehrsregeln. Allerdings gefährden Autofahrer welche die Verkehrsregeln brechen die Gesundheit anderer Verkehrsteilnehmer in deutlich höherem Maß. Deshalb ist es richtig und wichtig bei Autofahrern strenger zu sein als bei Fahrrädern oder Fußgängern. Und trotzdem kommen Autofahrer noch mit viel durch. Man denke nur an das ganze Falschparken das geduldet wird.
Alle regen sich über das “nur kurz beim Bäcker” und die grundsätzliche Untätigkeit gegenüber Parkverstößen auf, aber viel gravierende finde ich es, mit welchem Schulterzucken es hingenommen wird, dass die Straßen von Autofahrern dominiert sind, die untherapiert nicht die charakterliche Eignung haben, ein Fahrzeug in der Öffentlichkeit zu führen. Fängt doch schon beim Hupen an, die als Wutknopf und Stressball missbraucht wird, statt als ultima ratio in einer Gefahrensituation.
Da kann ich mich nur anschließen. Leider ist das rücksichtsvolle Fahren, welches man in der Fahrschule beigebracht bekommt oft schlecht messbar. Das Parken ist aber ein schönes Beispiel wo die Vergehen eigentlich ganz klar festgeschrieben sind und es gibt trotzdem keine Konsequenzen. Generell sollte in der Gesellschaft wieder klar werden, dass es ein Privileg ist ein Fahrzeug zu führen und kein Recht.
Deshalb ist es richtig und wichtig bei Autofahrern strenger
Stimme ich zu.
Im Moment ist es aber so das es praktisch keine Konsquenzen für Fahrradfahrer gibt. Die fahren halt einfach weiter und du hast keine Chance sie zu indentifizieren. Und ja Autos sind natürlich gefährlicher, allerdings ist der Anteil der “schlechten Autofahrer” auch sehr viel kleiner als bei den Fahrradfahrern.
Ich bin erst letzte Woche an einer Polizeikontrolle vorbeigekommen, die Radfahrer bei Rotlichtverstößen vor einer Schule rausgezogen haben.
Es sind regelmäßig Fahrradstreifen der Polizei unterwegs, um speziell Radfahrer zur Einhaltung der Verkehrsregeln zu bringen.
Es ist auch einfach Blödsinn, dass der Anteil an Fahrradfahrern, die sie Verkehrsregeln missachten größer sei, als der Anteil der Autofahrer. Mach doch mal den Selbstversuch mit genau 50 innerorts auf der linken Spur zu fahren, und zähle wie oft du rechts überholt wirst.
Fahre doch mal zur Hauptverkehrszeit mit dem Rad auf einer Hauptstraße ohne Fahrradstreifen und zähle, wie oft du ohne Mindestabstand überholt wirst.
Dazu kommen, wenn man aufmerksam unterwegs ist, in der Regel mehrere Parkverstöße, v.a. Parken auf Radwegen und in Halteverbotszonen, die man pro Fahrt beobachten kann.
Deine gefühlte Wahrheit kommt daher, dass du schon bei der Beobachtung nach deinem Vorurteil selektierst.
Ich bin erst letzte Woche an einer Polizeikontrolle vorbeigekommen, die Radfahrer bei Rotlichtverstößen vor einer Schule rausgezogen haben.
Es sind regelmäßig Fahrradstreifen der Polizei unterwegs, um speziell Radfahrer zur Einhaltung der Verkehrsregeln zu bringen.
Cool das es sowas bei dir gibt. Hab das leider noch nie gesehen.
Mach doch mal den Selbstversuch mit genau 50 innerorts auf der linken Spur zu fahren, und zähle wie oft du rechts überholt wirst.
Ich rede hier als Fussgänger. Ich fahre kein Auto oder Fahrrad und das Fehlverhalten von Autofahreren abseits von Fussgängerwegen interessiert mich wenig.
Ich fahre kein Auto oder Fahrrad und das Fehlverhalten von Autofahreren abseits von Fussgängerwegen interessiert mich wenig.
Und genau deswegen weht dir hier so ein Wind entgegen. Am Ende müssen sich alle die Straßen teilen und das Wirksamste für mehr Sicherheit für alle ist weniger und besser regulierter Autoverkehr. Davon profitierst du auch viel stärker als Fußgänger, als von stärkerem Vorgehen gegen Radfahrer.
Ich fahre kein Auto oder Fahrrad und das Fehlverhalten von Autofahreren abseits von Fussgängerwegen interessiert mich wenig.
Und genau da ist das Problem: Du hast -danke Bordsteinen und manchmal auch Absperrungen- deinen eigenen Weg, der einigermaßen sicher ist vor Autos. Also exakt das, worum Fahrradfahrer seit Jahren vergeblich betteln. Die haben halt oft nur die Wahl, entweder ungeschützt auf der Strasse der Rücksichtslosigkeit von Autofahrern ausgesetzt zu sein oder Verkehrsregeln großzügig auszulegen oder ganz zu ignorieren, um lebendig und unverletzt zu bleiben.
Die allermeisten Autofahrer:innen brechen laufend die Regeln (Höchstgeschwindigkeit=Mindestgeschwindigkeit, unzureichende Überholabstände, Blinken ist optional, Überholen um blinde Kurven und über Kuppen, Sicherheitsabstände, Stoppschilder, Handy am Steuer (spätestens an der Ampel), …) und trotz Nummernschild wird sich die Verfolgungsrate im Millionstel- oder Milliardstelbereich bewegen. Das ist definitiv nicht der limitierende Faktor.
Und auch die Führerscheinforderung von weiter oben erschließt sich mir nicht: Die beiden Tatbestände, die (mMn) wirklich häufiger von Radfahrer:innen erfüllt werden, sind das Fahren über rote Ampeln und ohne Licht - glaubst du, dass den Leuten das nicht klar ist, dass das verboten ist?
Kennzeichen, Führerscheine, Versicherungen und das gesamte Konvolut an Regeln, Schildern und Ampeln brauchen wir überhaupt nur wegen des unfassbar hohen Fremdgefährdungspotentials von KFZ. Das Ganze dem restlichen Verkehr überzustülpen ist Unsinn.
Die allermeisten Autofahrer:innen brechen laufend die Regeln
Sicher, aber ich fahre kein Auto daher krieg ich da sicher das meiste nicht mit. Aber der Fall das ein Auto eine Rote Fussgängerampel überfährt hab ich zB schon seit Jahren nicht erlebt. Zerbrastreifen ca einmal im letzten Jahr.
Radfahrer die, auf dem Radweg die Rote Fussgänger Ampel überfahren … am Donnerstag. Das passiert jeden zweiten Tag und ich geh nur 4 mal am Tag über die Ampel.
In meinem Alltag ist die realität leider einfach, dass ich viel mehr auf Fahrradfahrer aufpassen muss, als auf Autos. Autos sind deutlich berechnenbarer und halten sich deutlich strikter an Verkehrsregeln.
Sicher, aber ich fahre kein Auto daher krieg ich da sicher das meiste nicht mit.
Dann sollte es doch irgendwie einleuchten, dass deine einseitige Perspektive nicht die tatsächliche Realität abbildet?
In meinem Alltag ist die realität leider einfach, dass ich viel mehr auf Fahrradfahrer aufpassen muss, als auf Autos.
Die vielen Konfliktpunkte schlicht Folge einer Verkehrsplanung ist, die einseitig das Auto ggü. allen anderen Mobilitätsformen privlegiert. Wenn man mit Kennzeichen und Führerschein das Radfahren unattraktiver Macht verlierst du als Fußgänger:in mehr, als du gewinnst.
Mit der richtigen Infrastruktur gibt es so gut wie keine Verkehrsregeln für Radfahrer weil es die nicht braucht wenn man unter sich ist. Beispiele gibt es dafür zuhauf aber Politiker, so wie die meisten deutschen Wähler sind viel zu ignorant um von anderen lernen zu wollen.
Ich fahre auch manchmal auf dem Fußweg. Weil es auf der Straße aufgrund der Missachtung der Verkehrsregeln durch die Autofahrer einfach lebensgefährlich ist. Kein Bußgeld wird mich dazu bringen, mich auf dem Weg zur Arbeit umbringen zu lassen
Was genau ist daran einfach, Verkehrsregeln für Radfahrer durchzusetzen? Klappt ja schon beim Auto nicht wirklich. Dir ist wohl nicht so ganz klar, wie viel Personal das erfordern würde.
Dann erzähl das mal den dutzenden Autofahrern, die mich jede Woche mit wenigen Zentimetern Abstand überholen, teilweise mit 70km/h Geschwindigkeitsunterschied.
Bist du übrigens auch für Blitzer überall? Und Politessen überall? Weil wenn nicht, bist du einfach nur scheinheilig und nicht nur dumm.
Dann erzähl das mal den dutzenden Autofahrern, die mich jede Woche mit wenigen Zentimetern Abstand überholen, teilweise mit 70km/h Geschwindigkeitsunterschied.
Meine Perspektive ist die des Fußgängers.
Bist du übrigens auch für Blitzer überall? Und Politessen überall?
Nur einige Jahre später ist man dann alt genug, um mit dem Fahhrad aus den netten begrenzten Wohngebieten zwischen Schule und zu Hause raus zu kommen. Und dann lernt man sofort die Realität: Die Infrastruktur ist scheiße, Autofahrer (zumindest genug, dass es einen Unterschied macht) nehmen null Rücksicht und versuchen praktisch aktiv dich zu töten. Und wenn du überleben willst, benutz Fußgängerwege, ignorier Schilder und improvisiere.
Man kann nicht eine Gruppe von Menschen systematisch benachteiligen und dann erwarten, dass sie sich an die Regeln halten.
Beispiel Vorfahrt: bei Rechts Vor Links habe manchmal ich Vorfahrt, manchmal jemand anders. Wenn wir uns dran halten sind alle safe und kommen flott voran. Bei den aktuellen Ampelschaltungen hingegen sind die Phasen für Autos in der Regel länger als die für alle anderen. Und wenn ich dann endlich losfahren kann, muss ich an der nächsten Ampel wieder halten, weil die Grüne Welle auf Autos abgestimmt ist. Da zu erwarten, dass die Radfahrer bei Rot immer warten, ist einfach unrealistisch. So funktionieren Menschen nicht.
Das ist vermutlich die Folge davon, dass Fuß- und Radverkehr gerne auf engstem Raum zusammengequetscht werden, weil man 80% der Straße für Autos nutzt.
Und falls es dich beruhigt: Es ist ein Vielfaches wahrscheinlicher, von jemandem mit einem KFZ als mit einem Fahrrad überfahren zu werden. [PDF, S. 103]
Yep. Er hat nicht ganz Unrecht, er zieht nur die falschen Schlüsse. Ich kann durchaus bestätigen, dass von Fahrrädern gefühlt eine größere Gefahr ausgeht, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Eben weil man sich mit ihnen eine “Fahrbahn” teilen muss. Typisches Beispiel: Gehweg oder “integrierter” Radweg ist mit Mülltonnen zugestellt, schon wird’s zu eng. Und manche Gehwege sind von Haus aus so schmal, dass man unweigerlich auf den Radweg ausweichen muss, wenn z.B. jemand entgegen kommt. Kennzeichen-Pflicht wäre natürlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Es gibt aber auch Ausnahmen. Ich hab in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen mit Fußgängern gemacht, die nicht mal mit der Wimper zucken, wenn man als Radfahrer den schmalen Fußgängerweg mitbenutzt. Wahrscheinlich muss die Infrastruktur für Fußgänger einfach nur mies genug sein, dass sie die korrekte Perspektive haben und solidarisch mit allen sind, die dem täglichen Wahnsinn als nicht-Autofahrer im Straßenverkehr ausgesetzt sind.
Hauptverursachende von Unfällen mit Personenschaden 2021: PKW 160.771 Fahrrad 45.368
Über 70% der Personenschäden bei Fahrradunfällen sind Eigenschäden. Da wird also der Radfahrer verletzt.
Und jetzt müsste man noch die Schwere der Personenschäden einberechnen. Wenn ich von einem Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit angefahren werde, breche ich mir die Hand oder die Schulter - aber auch nur wenn ich wirklich Pech habe. Werde ich von einem Autofahrer mit der Durchschnittsgeschwindigkeit im Stadtverkehr angefahren, kann ich froh sein, zu überleben.
Die Infrastruktur ist sicher auch Teil des Problems. Aber Verkehrregeln lernen und durchsetzen wären ein viel einfacherer kurzfristige Lösung.
Auch wenn das so wäre würde ich damit bei denen anfangen, die tatsächlich jährlich tausende Menschen mit ihren Fahrzeugen töten - und das sind nicht die Radfahrer:innen.
Anfangen? Bei denen ist es bereits Pflicht …
Solange mehr Menschen an Autos sterben als an Fahrrädern muss man Erstere einschränken und belehren, nicht Letztere
Man kann tatsächlich mehrere Probleme gleichzeitig angehen. Vorallem wenn das keinere viel einfacher zu Lösen ist.
Theoretisch schon, ja. De facto schießt sich der öffentliche Diskurs aber auf einige oder wenige Maßnahmen ein, und jede Diskussion über Führerschein/Kennzeichen/Helmpflicht nimmt wesentlich vielversprechenderen Maßnahmen (Verkehrsberuhigung, Tempro 30, Mobilitätswende, …) den Raum.
Das einfachste wären Tempolimits und Sperrungen für Privatautos
Scheint ja bei weitem unzureichend zu sein, so viele Menschen wie die Kampfautofahrer:innen überfahren.
Zu schnell fahren gehört zum guten Ton. Alles was nicht mit Pollern, Steinen oder Minenfeldern gesichert ist, wird beparkt. Überholabstand gibt es je nach Tagesform. Zebrastreifen sind auch eher eine Empfehlung.
Radfahrer sind übrigens nicht weniger verpflichtet die Regeln einzuhalten. Viele Radfahrer besitzen auch einen Führerschein für Kraftfahrzeuge.
Das hat meiner Meinung nichts mit Tagesform zu tun. Es gibt primär zwei Arten von Autofahrern: die, die einen Scheiß auf Radfahrer geben und gerne kuscheln, und die, die nicht zur ersten Gruppe gehören wollen und am liebsten 5 Meter Abstand halten und im Schritttempo überholen würden und die damit natürlich den ganzen Verkehr behindern.
Ich werde praktisch nie in “normalem” Abstand überholt…
Es ging etwas unter, aber ich sehe die Problematik rein aus der Perspektive des Fussgängers. Fehlverhalten abseits von Fussgängerübergängen bekomme ich normal nicht mit. Aus Radfahrersicht sind Autos eindeutig gefährlicher.
Aus meiner Erfahrung funktioniert der für Autos deutliche besser. Die halten normal an sobald ich darauf zulaufe. Radfahrer fahren häufig unangenehm knapp vor mir oder nach mir vorbei.
Ist mir Bewusst das sie das eigentlich müssten.
Klar, du lebst in der einzigen Stadt in ganz D wo die Kfz alle brav sind und alle Radfahrenden total gefährliche Assis 🤡
Zeig doch mal wie viele zu Fuß gehenden von Autos getötet/schwer verletzt wurden in deiner Stadt, und wie viele von Radfahrenden. Wir warten.
Du leidest an massiver kognitiver Realitätsverzerrung.
Edit: damit du Mal mitkriegst wie weit weg von der Realität du bist:
https://adfc-berlin.de/radverkehr/sicherheit/information-und-analyse/121-fahrradunfaelle-in-berlin-unfallstatistik/152-mythen-und-missverstaendnisse.html
Menschen aller Gruppen (Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer) brechen die Verkehrsregeln. Allerdings gefährden Autofahrer welche die Verkehrsregeln brechen die Gesundheit anderer Verkehrsteilnehmer in deutlich höherem Maß. Deshalb ist es richtig und wichtig bei Autofahrern strenger zu sein als bei Fahrrädern oder Fußgängern. Und trotzdem kommen Autofahrer noch mit viel durch. Man denke nur an das ganze Falschparken das geduldet wird.
Alle regen sich über das “nur kurz beim Bäcker” und die grundsätzliche Untätigkeit gegenüber Parkverstößen auf, aber viel gravierende finde ich es, mit welchem Schulterzucken es hingenommen wird, dass die Straßen von Autofahrern dominiert sind, die untherapiert nicht die charakterliche Eignung haben, ein Fahrzeug in der Öffentlichkeit zu führen. Fängt doch schon beim Hupen an, die als Wutknopf und Stressball missbraucht wird, statt als ultima ratio in einer Gefahrensituation.
Da kann ich mich nur anschließen. Leider ist das rücksichtsvolle Fahren, welches man in der Fahrschule beigebracht bekommt oft schlecht messbar. Das Parken ist aber ein schönes Beispiel wo die Vergehen eigentlich ganz klar festgeschrieben sind und es gibt trotzdem keine Konsequenzen. Generell sollte in der Gesellschaft wieder klar werden, dass es ein Privileg ist ein Fahrzeug zu führen und kein Recht.
Es kommt vorallem mit einer ganz besonderen Verantwortung. Autofahren verpflichtet.
Stimme ich zu.
Im Moment ist es aber so das es praktisch keine Konsquenzen für Fahrradfahrer gibt. Die fahren halt einfach weiter und du hast keine Chance sie zu indentifizieren. Und ja Autos sind natürlich gefährlicher, allerdings ist der Anteil der “schlechten Autofahrer” auch sehr viel kleiner als bei den Fahrradfahrern.
Ich bin erst letzte Woche an einer Polizeikontrolle vorbeigekommen, die Radfahrer bei Rotlichtverstößen vor einer Schule rausgezogen haben.
Es sind regelmäßig Fahrradstreifen der Polizei unterwegs, um speziell Radfahrer zur Einhaltung der Verkehrsregeln zu bringen.
Es ist auch einfach Blödsinn, dass der Anteil an Fahrradfahrern, die sie Verkehrsregeln missachten größer sei, als der Anteil der Autofahrer. Mach doch mal den Selbstversuch mit genau 50 innerorts auf der linken Spur zu fahren, und zähle wie oft du rechts überholt wirst.
Fahre doch mal zur Hauptverkehrszeit mit dem Rad auf einer Hauptstraße ohne Fahrradstreifen und zähle, wie oft du ohne Mindestabstand überholt wirst.
Dazu kommen, wenn man aufmerksam unterwegs ist, in der Regel mehrere Parkverstöße, v.a. Parken auf Radwegen und in Halteverbotszonen, die man pro Fahrt beobachten kann.
Deine gefühlte Wahrheit kommt daher, dass du schon bei der Beobachtung nach deinem Vorurteil selektierst.
Wenn man genau 50 fährt sind die dann natürlich alle zu schnell, aber nnerorts darf mit normalen Autos auch rechts überholt werden.
stimmt, das hatte ich nicht berücksichtigt.
Cool das es sowas bei dir gibt. Hab das leider noch nie gesehen.
Ich rede hier als Fussgänger. Ich fahre kein Auto oder Fahrrad und das Fehlverhalten von Autofahreren abseits von Fussgängerwegen interessiert mich wenig.
Und genau deswegen weht dir hier so ein Wind entgegen. Am Ende müssen sich alle die Straßen teilen und das Wirksamste für mehr Sicherheit für alle ist weniger und besser regulierter Autoverkehr. Davon profitierst du auch viel stärker als Fußgänger, als von stärkerem Vorgehen gegen Radfahrer.
Und genau da ist das Problem: Du hast -danke Bordsteinen und manchmal auch Absperrungen- deinen eigenen Weg, der einigermaßen sicher ist vor Autos. Also exakt das, worum Fahrradfahrer seit Jahren vergeblich betteln. Die haben halt oft nur die Wahl, entweder ungeschützt auf der Strasse der Rücksichtslosigkeit von Autofahrern ausgesetzt zu sein oder Verkehrsregeln großzügig auszulegen oder ganz zu ignorieren, um lebendig und unverletzt zu bleiben.
Wenn du das noch nie gesehen hast, bist du offensichtlich nicht in Berlin unterwegs. Passiert hier jeden Tag.
Aber cool, dass du dann hier leidenschaftlich über die Verhältnisse in Berlin diskutierst. Reines Trollverhalten.
Ich habe über meine allgemeine Erfahrung gesprochen, nicht explizit über Berlin. Freut mich, dass es bei euch so gut Funktioniert.
Ich verstehe diese Forderung echt nicht.
Die allermeisten Autofahrer:innen brechen laufend die Regeln (Höchstgeschwindigkeit=Mindestgeschwindigkeit, unzureichende Überholabstände, Blinken ist optional, Überholen um blinde Kurven und über Kuppen, Sicherheitsabstände, Stoppschilder, Handy am Steuer (spätestens an der Ampel), …) und trotz Nummernschild wird sich die Verfolgungsrate im Millionstel- oder Milliardstelbereich bewegen. Das ist definitiv nicht der limitierende Faktor.
Und auch die Führerscheinforderung von weiter oben erschließt sich mir nicht: Die beiden Tatbestände, die (mMn) wirklich häufiger von Radfahrer:innen erfüllt werden, sind das Fahren über rote Ampeln und ohne Licht - glaubst du, dass den Leuten das nicht klar ist, dass das verboten ist?
Kennzeichen, Führerscheine, Versicherungen und das gesamte Konvolut an Regeln, Schildern und Ampeln brauchen wir überhaupt nur wegen des unfassbar hohen Fremdgefährdungspotentials von KFZ. Das Ganze dem restlichen Verkehr überzustülpen ist Unsinn.
Sicher, aber ich fahre kein Auto daher krieg ich da sicher das meiste nicht mit. Aber der Fall das ein Auto eine Rote Fussgängerampel überfährt hab ich zB schon seit Jahren nicht erlebt. Zerbrastreifen ca einmal im letzten Jahr.
Radfahrer die, auf dem Radweg die Rote Fussgänger Ampel überfahren … am Donnerstag. Das passiert jeden zweiten Tag und ich geh nur 4 mal am Tag über die Ampel.
In meinem Alltag ist die realität leider einfach, dass ich viel mehr auf Fahrradfahrer aufpassen muss, als auf Autos. Autos sind deutlich berechnenbarer und halten sich deutlich strikter an Verkehrsregeln.
Dann sollte es doch irgendwie einleuchten, dass deine einseitige Perspektive nicht die tatsächliche Realität abbildet?
Die vielen Konfliktpunkte schlicht Folge einer Verkehrsplanung ist, die einseitig das Auto ggü. allen anderen Mobilitätsformen privlegiert. Wenn man mit Kennzeichen und Führerschein das Radfahren unattraktiver Macht verlierst du als Fußgänger:in mehr, als du gewinnst.
Das liegt daran, dass du “gut” und “schlecht” an der Compliance zu Autoregeln festmachst.
Mit der richtigen Infrastruktur gibt es so gut wie keine Verkehrsregeln für Radfahrer weil es die nicht braucht wenn man unter sich ist. Beispiele gibt es dafür zuhauf aber Politiker, so wie die meisten deutschen Wähler sind viel zu ignorant um von anderen lernen zu wollen.
Ich fahre auch manchmal auf dem Fußweg. Weil es auf der Straße aufgrund der Missachtung der Verkehrsregeln durch die Autofahrer einfach lebensgefährlich ist. Kein Bußgeld wird mich dazu bringen, mich auf dem Weg zur Arbeit umbringen zu lassen
Was genau ist daran einfach, Verkehrsregeln für Radfahrer durchzusetzen? Klappt ja schon beim Auto nicht wirklich. Dir ist wohl nicht so ganz klar, wie viel Personal das erfordern würde.
Dann erzähl das mal den dutzenden Autofahrern, die mich jede Woche mit wenigen Zentimetern Abstand überholen, teilweise mit 70km/h Geschwindigkeitsunterschied.
Bist du übrigens auch für Blitzer überall? Und Politessen überall? Weil wenn nicht, bist du einfach nur scheinheilig und nicht nur dumm.
Meine Perspektive ist die des Fußgängers.
Gerne! Warum sollte ich da dagegen sein?
Aber geht auch ohne Beleidigen.
Verkehrsregeln werden im Grundschulalter gelernt.
Nur einige Jahre später ist man dann alt genug, um mit dem Fahhrad aus den netten begrenzten Wohngebieten zwischen Schule und zu Hause raus zu kommen. Und dann lernt man sofort die Realität: Die Infrastruktur ist scheiße, Autofahrer (zumindest genug, dass es einen Unterschied macht) nehmen null Rücksicht und versuchen praktisch aktiv dich zu töten. Und wenn du überleben willst, benutz Fußgängerwege, ignorier Schilder und improvisiere.
Man kann nicht eine Gruppe von Menschen systematisch benachteiligen und dann erwarten, dass sie sich an die Regeln halten.
Beispiel Vorfahrt: bei Rechts Vor Links habe manchmal ich Vorfahrt, manchmal jemand anders. Wenn wir uns dran halten sind alle safe und kommen flott voran. Bei den aktuellen Ampelschaltungen hingegen sind die Phasen für Autos in der Regel länger als die für alle anderen. Und wenn ich dann endlich losfahren kann, muss ich an der nächsten Ampel wieder halten, weil die Grüne Welle auf Autos abgestimmt ist. Da zu erwarten, dass die Radfahrer bei Rot immer warten, ist einfach unrealistisch. So funktionieren Menschen nicht.