Ich stehe gerade an einer Haltestelle, zu der ich nicht wollte und frage mich einfach nur, warum ich mir das antue?

Mit dem Auto wäre ich in 16-25 min am Ziel laut Google, mit dem Fahrrad in 50. Der ÖPNV braucht mindestens eine Stunde. Je nach konkreter Anbindung auch ne Stunde 20.

Heute morgen hätte mir schon auffallen können, dass da der Wurm drin ist. Es gibt ja diese wunderbaren digitalen Anzeigen an Haltestellen. Scheint immer ein schlechtes Zeichen zu sein, wenn da ne feste Zeit steht und nicht “3 min”. Bus kam halt einfach nicht. Wozu hat man denn so eine beschissene Anzeige, wenn da noch nicht einmal “fällt aus” angezeigt werden kann?

Dann als nächstes die U-Bahn, die mich aus Gründen an diese Haltestelle bringt. Es steht zwar beim Einstieg mein Ziel drauf, aber natürlich muss ich jetzt aussteigen, um in die nächste wieder einzusteigen.

Das mit der U-Bahn ist neu, aber der Quatsch mit dem Bus passiert regelmäßig, hilft auch nix vor dem Verlassen des Hauses auf die App zu gucken.

Das traurigste: wir reden hier nicht über Strecken in irgendwelchen Käffern, sondern von der Mitte des Ruhrgebiets…

Es bleibt die Frage, warum tut man sich das an? Ich hätte auch einfach jetzt losfahren können und wäre etwa zur gleichen Zeit da.

Vielleicht will hier der ein oder andere auch mal seinem ÖPNV Frust raus lassen^^

  • cron@feddit.de
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    1 year ago

    Ich finde, der Frust steigt exponentiell mit der Anzahl der Umstiege.

    Wenn der Bus direkt vor der Haustür wegfährt und mich zur Arbeit bringt? Kein Problem.

    Aber wenn ich mit dem Bus zum Bahnhof, dann mit dem Zug und dann wieder mit dem Bus fahren muss, ist das für mich gleich viel Anstrengender. Und es kann auch mehr schief gehen, wenn man sich darauf verlassen muss, dass drei oder mehr Öffis halbwegs pünktlich sind.

    • Chariotwheel@kbin.social
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      1 year ago

      Ja.

      60 Minuten Fahrt duch > 40 Minuten mit zwei mal umsteigen.

      Da kann man in der Ruhe irgendwas machen. Bequem sein, was lesen, Kaugummis unter den Sitz kleben, etwas dösen und nicht mehrmals stressen ob man den Ausstieg verpasst…

    • not_exactly@feddit.de
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      1 year ago

      Das ist natürlich ein guter Hinweis, aber dieser Satz auf der verlinkten Seite hat mich zum Schmunzeln gebracht:

      Auf Busse und Bahnen in Nordrhein-​​Westfalen ist Verlass.

      Angesichts der ganzen Angebotskürzungen gerade im Ruhrgebiet über die letzten Jahrzehnte ist das ein starkes Statement.

      Ansonsten hoffe ich natürlich, dass all diejenigen, die in den diversen sozialen Medien immer wieder ihren Frust über das ÖPNV-Angebot vor Ort zum Ausdruck bringen, dies auch den jeweiligen Kommunal- und Landespolitikern mitteilen. Gerne per Telefon und Brief, mit diesem Internet ist das ja immer so eine Sache.

      In den diversen Diesel-Dienstwagen des Landes bekommt man die entsprechenden Probleme nämlich nicht so gut mit.

  • waka@feddit.de
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    1 year ago

    Müsste ich nicht täglich 50km zur Arbeit, ich würd mein Fahrrad einfach DIY zum e-Bike umbauen und täglich damit pendeln. Die Öffis machen einen auf Dauer seelisch und körperlich krank. Sogar Autofahren ist weniger stressig als die Öffis dank Fahrassistenten wie Spurhalte- und Abstandstempomat. Mir haben 10 Jahre Öffis fahren irgendwann gereicht, weil ich da täglich 3 Stunden drin verbracht habe. Irgendwann ist das selbstauferlegte Argument “aber die Zeit in der Bahn kannst du doch zum lesen und Videos gucken nutzen!” einfach nicht mehr toll. Ich will meine Zeit mit meiner Liebsten verbringen, nicht in unbequemen Sitzen oder besser gesagt stehend, oftmals eingepfärcht in der Menschheit, von denen immer 1/4 hustet und irgendjemand übel riecht. Da fahre ich lieber geistig mehr oder weniger bewusst täglich grob 70 Minuten Auto. Auch wenn ich dafür draufzahle.

    Ja, bin bei dir.

    • Der aus Aux@feddit.de
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      1 year ago

      Die langfristige Perspektive muss sein, dass du entweder näher zur Arbeit ziehst, oder dir eine Arbeit in der Nähe deines Wohnorts suchst. Selbst 70min am Tag sind verlorene Lebenszeit.

      • waka@feddit.de
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        1 year ago

        Oh ja. Großsstadtprobleme. Frag lieber nicht nach den Mieten, die der eigentliche Grund sind, warum nicht nur ich sondern sehr sehr viele hier lange Strecken auf sich nehmen. Und Wohnung, geschweige denn ein Haus kaufen ist hier selbst für gute Gehälter mittlerweile nicht mehr realistisch.

        Aber ich hab eine Lösung: Ich geb einfach mein Leben hier auf und ziehe 700km weit weg und arbeite woanders für deutlich weniger Geld. Den Up- und Downvotes folgend müssen so etwas nur sehr viele Städtler machen, dann lösen sich sofort alle Probleme der Welt!

        Sarkasmus aus

        • Der aus Aux@feddit.de
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          1 year ago

          Die Frage ist ob, ob die Miete in der Großstadt höher ist, als die Miete auf dem Land + deine realistisch gerechneten Pendelkosten. Wieviel dir (und deiner Familie) die Lebenszeit wert ist, die du beim Pendeln verbringst, musst du dir selbst beantworten.

          • waka@feddit.de
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            1 year ago

            Schon längst durchgerechnet. Mein “Problem” ist das, was viele haben: Die noch günstigen Mietwohnungen sind so günstig, dass die Pendelkosten den Aufpreis für eine arbeitsnahe Wohnung nichtmal ansatzweise ausgleichen. Dieser “Speckgürtel” ist leider gigantisch geworden. Für München reicht der teils bis nach Nürnberg flächendeckend. Entweder die Gehälter der unteren und mittleren Schichten steigen massiv an oder der Grund für diese seit Jahren völlig irren Mietkosten verschwindet. Ansonsten wird es nicht besser und alle Leute prügeln sich nur gegenseitig durch die Gegend, kotzen auf Autofahrer, Öffi-Nutzer und Radfahrer gleichzeitig, weil keiner einsehen will, dass wir locker die Hälfte von dem ganzen Herumbewege gar nicht brauchen würden, wenn es nicht diese krassen Kostengefälle - ach was, Klippen - bei den Lebenskosten nach Standort gemessen geben würde.

            Aber ich meckere nur sinnlos rum. Tut zumindest gut es mal auszusprechen. Einfach ignorieren bitte.

            • Der aus Aux@feddit.de
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              1 year ago

              Ich hatte das Problem in Schwabing zu wohnen und in Gersthofen zu arbeiten. Ein Jahr lang bin ich gependelt mit Bahn und / oder Auto, dann hat es mir gereicht und wir sind ins Umland gezogen. Ich hatte den Luxus gegen den Strom zu pendeln. Von Aux nach München hätte ich das nicht durchgehalten. Aber man merkt schon, dass Orte wie Mering mit guter Bahnanbindung deutlich teurer zur Miete sind, als die Orte ohne passender Anbindung. Nördlich von Augsburg war es eine ganze Zeit noch ok.

            • TwoCubed@feddit.de
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              1 year ago

              Alter, was bin ich froh, dass ich für eine Firma aus Franken von Flensburg aus arbeiten kann.

              Was arbeitest du denn, wenn ich fragen darf? Käme eine Stelle mit Home-Office in Frage?

        • ratatosk@feddit.de
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          1 year ago

          Komm zu uns. Das einzige, was hier niedriger ist, als die Löhne, sind die Lebenshaltungskosten.

            • ratatosk@feddit.de
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              1 year ago

              In den sonnigen Osten (muss ja nicht Südosten sein).

              Wenn dir an Nachbarn wenig liegt, kannst du sogar Meckpomms hundertster Einwohner werden (gibt vielleicht eine Armbanduhr als Willkommensgeschenk).

    • aksdb@feddit.de
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      1 year ago

      Neben EBike wäre auch noch ein EMoped eine gute Option. Dann hast du sogar 45 bis 50 km/h. Macht auch nochmal was aus. Meine Schmerzgrenze wäre da aber wohl auch eher so bei 20km einfache Strecke.

  • Havald@lemmy.world
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    1 year ago

    War neulich zum ersten Mal seit langem in Tübingen. Musste mit dem Bus fahren. Aus dem Zug ausgestiegen, zum tollen neuen ZOB vorgelaufen, auf der Tafel geschaut, Linie 6 kommt in 4 Minuten an Haltestelle E. Perfekt, zwar etwas irritiert, weil laut Google kommt der erst in 10 Minuten, aber egal.

    Der tolle Bus kam dann auch für die nächsten 15 Minuten in 4 Minuten. Irgendwann kam dann auf der gegenüberliegenden Seite an einer Haltestelle an der “nur aussteigen” oder so stand ein Bus der Linie 6. Ich meinte gesehen zu haben, dass der mein Ziel hat. Da sich aber keiner der anderen leidenden neben mir gerührt hat, und wegen der Aufschrift auf der Haltestelle ging ich davon aus, dass der vorne umdreht und uns dann hier abholt. Steht ja auch so auf der Tafel.

    Nunja, nach 3,4 Minuten fuhr der Bus dann auch wieder los. Kam dann aber nie bei uns, an der Haltestelle an der er bisher an der Anzeige stand, die auch vorne an der großen Tafel aufgeführt war und an dessen analogem Schild auch die Linie mit dem richtigen Ziel stand, an. Mittlerweile ist der Bus auch von der digitalen Anzeige verschwunden. Da ist der Fahrer tatsächlich die falsche Haltestelle angefahren und dann einfach wieder weggefahren.

    Ich habe mir dann eine andere Linie rausgesucht und bin dann mit der an mein Ziel gekommen. 40 Minuten später als geplant. Härter schlimmer sein können, muss aber auch nicht sein, sowas.

    Ich muss aber auch sagen, dass ich solche Erfahrungen hauptsächlich mit dem Bus mache. Bei der Bahn wird man i.d.r. wenigstens darüber informiert, dass der Zug ausfällt oder zu spät kommt. Wegen solchen Geschichten meide ich Bus seit Jahren schon wenn ich kann. Oft laufe ich lieber noch.

  • Fribbtastic@lemmy.world
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    1 year ago

    Hatte ich jetzt am Wochenende ein ähnliches Erlebnis.

    Ich war auf einer Geburtstagsfeier und zu mir nach Hause ist nicht schwer zu erreichen aber mit mehrmals umsteigen verbunden (dafür hält der Bus quasi direkt vor der Haustür). Ich schaue also auf meine App um zu sehen wann ich am Bahnhof sein muss und sehe da eine Verbindung: 1.5 Stunden Fahrtzeit, 2x umsteigen. Super. Die einzelnen Züge/Busse waren jeweils mit “Live” bezeichnet. Also sagt mir das “die kommen”.

    Ich stehe dann am Bahnhof und es kommt die Durchsage das die Bahn die ich nehmen wollte “ausfällt, wegen Verspätung aus vorheriger fahrt”. Klasse.

    App meinte aber immer noch, dass diese Bahn “Live” ist also kommt.

    Ich dann geschaut als alternativ Verbindungen und dann konnte ich nur 20 Minuten später eine Bahn bis zum nächsten Hbf (Bonn) nehmen, von dort dann aus umsteigen bis zum nächsten Hbf (Köln) und von dort dann aus weiter bis nach hause.

    Von einer geplanten 1.5 Stunden “Reise” wurden es dann einfach mal wieder 2 Stunden. Gut, nur 30 Minuten später ist jetzt nichts welt bewegendes aber bei einer Strecke von Bonn nach Köln ist das schon echt nervig.

    Aber viel schlimmer finde ich es, dass wir es schaffen Geräte zu entwickeln die wir auf den Meter gut finden können (Apple Airtags) und es gleichzeitig es nicht schaffen dass die verkackten Bahn Apps absolut keine aktuelle und verlässliche Aussage treffen können ob die Bahn jetzt kommt oder nicht.

    Aber was erwarte ich denn im Digitalisierung Neuland Deutschland…

    • TheFriendlyDickhead@lemm.ee
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      1 year ago

      Ich verstehe es echt nicht wie es nicht möglich ist die informationen, die an den anzeigen am Bahnsteig stehen einfach in die app zu übertragen.

      • kekskamera@feddit.de
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        1 year ago

        eigentlich ™ bekommen die alle(also Zugbegleiter, Leitstellen, Apps und anzeigen) auch ihre Daten aus dem gleichen System, dem RIS(zumindest für die Bahn). tatsächlich kommen da aber irgendwie trotzdem Unterschiede rein, dann sind auch manche Betreiber nicht mit anderen auf einem Stand usw.

        aber ja, Tracking und der gleichen ist auch eine Katastrophe.

  • Maturi0n@feddit.de
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    1 year ago

    Ich pendle seit einiger Zeit täglich 3 Stunden hin und zurück mit der Tram sowie U- & S-Bahn München vom einen Ende zum Anderen Ende der Stadt. Wäre theoretisch in 2,5 Stunden machbar, aber durch das Umsteigen und die Wartezeit an Bahnsteigen sind es praktisch immer 3 Stunden. Zum Lesen komme ich fast nie, ich stehe oft durchgehend und ansonsten ist es halt super laut und voll. Bin nach der Arbeit jedesmal so geschafft, dass ich eigentlich gar nichts mehr packe, außer noch was Essen und dann bald ins Bett gehe.

    Da denkt man natürlich schon ans Autofahren, das wären einfach 29 Minuten zur Arbeit…

    Aber ne, bitte kommt mir nicht mit umziehen, etc. Es sind Luftlinie nicht mal 20 km zur Arbeit. Der ÖPNV funktioniert einfach extrem schlecht.

    • kniescherz@feddit.de
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      1 year ago

      Bin einige Jahre mit dem Rennrad 26km pro Strecke gependelt. Hab ca 1h für einen weg gebraucht. Duschen konnte ich dann auf der Arbeit. Weg war aber super, nur 3-4 Ampeln und ansonsten immer am Rhein ohne Autos entlang. Also vllt auch eine Idee.

      Ansonsten E-Bike. Sollte genauso schnell sein wie Öffi aber du tust was für deine Gesundheit.

      Ja und ANC Kopfhörer für die Öffis anschaffen!

    • anteaters@feddit.de
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      1 year ago

      Klingt echt hart. Wenn du da nicht auf Auto oder Fahrrad wechseln kannst, bleibt wohl nur es angenehmer zu gestalten. Vielleicht Hörbücher & Podcasts, wenn zum Lesen kaum Gelegenheiten sind?

  • fxr0d@feddit.de
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    1 year ago

    Verkehrswende bedeutet im Ruhrgebiet: Wenn du nicht Auto (oder mit starken Einschränkungen Fahrrad) fahren willst, bleib zu Hause. ÖPNV ist hier völlige Zeit- und Geldverschwendung.

  • KptnAutismus@lemmy.world
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    1 year ago

    genau meine erfahrung mit den öffis soweit, aus meinem stadtteil fährt nur eine buslinie. und wenn die ausfällt komme ich nirgendwo hin. deswegen gleich ins auto. die 20€ betriebskosten mehr im monat sind mir das wert.

    • Maturi0n@feddit.de
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      1 year ago

      Es wird halt auch erschreckend wenig getan für den ÖPNV. Du kannst in Deutschland außerhalb der Großstädte und teileweise deren Speckgürtel ohne Auto ja praktisch nicht existieren. Und selbst in den Großstädten funktioniert es nur mittelmäßig, besonders wenn man an den Stadtrand kommt.

      In München fährt die S-Bahn z.b. immer noch nur im 20-Minuten-Takt, selbst zu Stoßzeiten.

  • Treczoks@kbin.social
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    1 year ago

    Solange man sich nur innerhalb einer Stadt bewegt, ist ÖPNV (oder Rad fahren) tolerabel. Sobald man aber die Stadtgrenze überschreitet, wird es einfach unhaltbar. Und wehe, du hast mit zwei ÖPNV-Verbänden zu tun.

    Trotzdem gibt es Leute, die Menschen, die mit dem Auto in die Stadt kommen weil ÖPNV nunmal keine Alternative ist (Fahrrad übrigens auch nicht), in Grund und Boden verteufeln. Weil sie selber, als reine Stadtmenschen, die Probleme gar nicht sehen, oder nicht wahrhaben wollen.

    Neulich, in der nächsten Stadt: Ich habe früh morgens einen Facharzttermin. ÖPNV? Kannste knicken, denn da müsste ich kurz vor sechs losfahren. Dann dachte ich mir: danach kannst du danach ja noch zu dem Fachgeschäft in der Innenstadt fahren und noch was fürs Hobby einkaufen, selbst wenn die Parkpreise da unverschämt sind. Dummerweise war die Straße in die Innenstadt hinein vollgestaut. Gut, die war früher auch nicht lustig, aber seitdem sie eine Spur für Busse und Fahrräder reserviert haben (sie hätten die Straße auch so umbauen können, dass es eine separate Strecke für Radfahrer ergeben hätte, aber das wäre halt teurer als nur was auf die Straße zu malen), geht da gar nichts mehr. Ich habe zwei Ampelphasen in der Querstraße abwarten müssen, bevor ich an der Einfallstraße angekommen bin, und bis dahin hat sich nichts in Richtung Innenstadt bewegt. Also bin ich in die andere Richtung (Autobahn) abgebogen. Und habe das Material fürs Hobby im Internet bestellt. 150 Euro, die nicht im Fachgeschäft gelandet sind.

    • hillimor@discuss.tchncs.de
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      1 year ago

      Auch innerhalb von Städten gibt es meiner Meinung nach weiterhin viel zu viel Fokus auf das Auto. Es gibt zwei reine Fahrradstraßen die aber nur einen kleinen Teil der Innenstadt abdecken und nicht zusammenhängen. Busspuren gibt es auch nur wenige, weswegen die Busse eben auch im gleichen Stau stehen wie die Autos und somit unpünktlich werden.

      In meiner Stadt gibt es regelmäßige, kurzfristige Ausfälle im ÖPNV aufgrund von Personalmangel und/oder hohem Krankenstand. Da könnte der Staat auch nachhelfen.

      Die Verkehrskonzepte sind einfach für die heutigen Gegebenheiten meistens nicht passend, witzigerweise erlebt die Auswirkungen davon auch jeder einzelne Teilnehmer am Verkehr…

    • RamenDame@lemmy.world
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      1 year ago

      Es muss ja nicht dogmatisch das eine oder andere sein. Wenn es eine separate Busspur gibt, dann lohnt es sich eventuell einen Parkplatz außerhalb zu suchen und dann mit den Öffis den letzten Kilometer zufahren.

      Natürlich zahlt man dann eventuell für den Parkplatz und das Ticket, wenn man keine Monatskarte besitzt. Das aber vllt einfach der Preis, den man zahlen muss, statt im Stau zu stehen.

      Ich versuche es so Vorwurfs frei auszudrücken wie ich kann: was ist denn ein angemessener Preis, um 1T Auto mit sich zuführen, egal wohin man fahren möchte?

      • Treczoks@kbin.social
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        1 year ago

        Natürlich, ich hätte an dem Tag auch ins P&R fahren können. Das wäre immerhin kostenlos, und bereits auf halben Weg nach Hause - vom Arzt einmal halb um die Stadt herum. Von dort eine gute halbe Stunde ÖPNV (falls die Bahn sofort fährt, Takt ist so 15-20 Minuten) und 10-15 Minuten zu Fuß (Weil der ÖPNV ja um die Fußgängerzone herum geht und nicht wie in vielen anderen Städten darin vertreten ist). Kosten pro Fahrt: €3,20, also €6,40 zusammen.

        Alles in allem also noch unattraktiver, als im Stau zu stehen. Aber wie gesagt, das habe ich mir nicht angetan, und habe online bestellt. Es tut mir leid um den Fachhandel, aber das müssen die mit ihrer pathologisch autofeindlichen Bürgermeisterin ausmachen. Wenn sie ja wenigstens brauchbare Lösungen für Fahrradfahrer und ÖPNV liefern würde und das benutzen dieser Verkehrsmittel attraktiver machen würde, wäre das ja OK. Aber sie beschränkt sich darauf, Autofahrer zu vergrätzen, ohne eine sinnvolle Alternative zu bieten. Und frag bloß nicht, welche Meinung der liefernde Verkehr von ihr hat.

        Eine Monatskarte lohnt sich übrigens außerhalb der Stadt einfach nicht. Selbst wenn sie nur €49 kostet. Außer vielleicht für Studenten und Rentner, die zu viel Zeit haben.

        • RamenDame@lemmy.world
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          1 year ago

          Ich verstehe dein Argument für diesen Fall. Vor allem dann, wenn man schon ein Auto besitzt.

          Ob num andere Bevölkerungsgruppen mehr Zeit haben, bezweifel ich, da jeder Tag für jeden 24h hat. Vllt setzen andere auch nur anders ihre Prioritäten. Als Beispiel wünsche ich mir einmal die Woche ein Auto um mir 45 min zu sparen. Allerdings finde ich lohnt sich die Anschaffung nicht, um vermeintlich bequemer an einem Tag die Woche zu sein. Die Zeit, die ich mehr damit verbringen müsste Geld zuverdienen, um mir ein Auto zu leisten, ohne wo anders Abstriche machen zu müssen, ist mir einfach zu schade. Da nutze ich die Zeit lieber, wenn es auch mit den Öffis länger dauert, mich mit was zu beschäftigen, was mir mehr Freude bringt, als Auto zu fahren.