Es gibt immer mal wieder Kritik daran, dass man mit seinem Fediverse Account keine Suche über alle Instanzen im Fediverse starten kann.
Diese Kritik möchte ich aufgreifen und hier mit euch zusammen ein Konzept für eine Fediverse-Suchmaschine zu erarbeiten.
Problemstellung
Das Fediverse ist eine dezentrale Struktur, von Plattformen und deren Instanzen, die über das technische Protokoll ActivityPub kommunizieren.
Dabei ist es systembedingt so, dass eine Instanz immer nur dann eine Verbindung mit einer anderen Instanz aufbaut, wenn durch die User Interaktionen zwischen den Instanzen ausgelöst werden.
Die meisten Instanzen haben also nur Verbindungen zu einer Teilmenge aller Instanzen.
Zusätzlich speichert jede Instanz, nur die Kommunikation, die direkt mit ihr stattfindet, also wiederum auch nur eine Teilmenge dessen, was an Inhalten bei den Instanzen steht, mit denen sie verbunden ist.
Die Suche einer Instanz liefert deshalb immer nur eine kleine Teilmenge der Inhalte, die im Fediverse veröffentlicht werden.
Lösungsvorschlag
Es wird ein großer Server aufgesetzt, der die Möglichkeiten von ActivityPub und den anderen Fediverse Protokollen voll ausreizt. Dieser Server scannt ständig nach neuen Instanzen im Fediverse und stellt dann von sich aus, selbstständig eine Verbindung zu neu gefundenen Instanzen her.
Dann liest er alle verfügbaren öffentlichen Inhalte dieser Instanz aus und speichert diese Daten lokal in einer Datenbank, die mit umfassenden Indizes versehen wird.
An diesen Server können dann alle Instanzen im Fediverse eine Suchabfrage abschicken und so ihre User mit einer vollständigen Suchfunktion versorgen.
Offene Punkte
- Nicht öffentliche Inhalte kann so ein Server nicht durchsuchen.
- Der Server müsste eigentlich Nachrichten, die auf den Instanzen gelöscht wurden, auch löschen, wie kann das sichergestellt werden?
- Der Server würde sehr viel Plattenplatz und CPU Leistung für seinen großen Index und die Suchanfragen darauf benötigen, wie soll das finanziert werden?
Meine Meinung deckt sich da vollständig mit Deiner. Die Stärke des Fediversums ist gerade sein dezentraler Aufbau. Was meinst Du, warum es in China gerade so gut angenommen wird? Ich weiß ein Lied davon zu singen, wie oft es mir passierte, daß tolle Apps von heute auf morgen nicht mehr funktionierten. Wire Messenger –bumm, weg! Tutanota Mail –bumm, weg! So ging das in einem fort.
Als dann Jabber aufkam, hatte ich endlich die Möglichkeit, unabgehört und ungebrochen mit meinen Freunden in Deutschland zu kommunizieren.
Deshalb: da wieder Zentralisierung hineinzubringen … nee, laß man!
Hast du eine Quelle dazu?
Die Android-App Tooot kommt aus China, wenn man sich in den chinesischen Räumen umtut, da ist zurzeit die Hölle los, es gibt Hilfen, wie man seine Kontakte von Weibo → Fediverse übernehmen kann.
1000 aktive Leute in einem Chat können schon “die Hölle los” sein, aber Chinas Population ist etwas größer als das.