

Also, vorneweg, ich weiß nicht, ob ich Dir helfen kann.
So würde ich das auf keinen Fall schreiben. Erstens solltest Du zwei Dinge trennen, ob du den Job haben willst und den sozialen Umgang mit den Kolleg:innen. Zu dem Job gehören Pflichten, du erledigst deine Aufgaben während der Arbeitszeit. Dein Privatleben gehört nicht rein. Zum Job gehört aber auch, dass du dich wohlst und einen kollegialen Umgang mit den Kolleg:innen fühlst.
In deinen Argumentation führst du wenig Punkte auf, die deine Rolle im Job besprechen, aber zwei Dinge stechen ins Auge: “Bezahlte Mehrarbeit” und “Beschuldigungen”. Ersteres kannst Du auf jeden Fall ansprechen: “Wie werden Arbeitszeiten erfasst und welchen Ausgleich gibt es für Mehrarbeit, Freizeitausgleich oder Bezahlung?” Zweiteres klingt als sei schon etwas vorgefallen und hängt davon, ob es dieselben Menschen sind, mit denen du zusammenarbeiten wirst. Wenn du befürchtest, dass es auch im neuen Job, aus deiner Sicht falsch laufen wirst, kannst Du, Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, ausdrücklich betonen: Professionalität, Konzentration auf den Job/Patentien, sachliche Fehlerkultur. Niemand wird dir widersprechen, aber du kannst bei späteren Konflikten sagen, dass du von Anfang an kommuniziert hast, dass dies die Arbeitsgrundlage ist.
Alles andere klingt danach, als müsste du den Umgang mit Kolleg:innen und Führungskräften noch lernen bzw. als müsste manche Kolleg:in noch lernen mit dir umzugehen. Das wird nicht auf dersellben Ebene geklärt wie die Entscheidung, ob du den Job bekommst oder annimmst. Das regelst du hinterher. Du kannst höflich-bestimmt auftreten: Ich erwarte, dass bei einer Übergabe alle Beteiligten sich auf die Sache konzentrieren. Du kannst erklären, dass du nicht gerne Small-Talk führst während der Arbeit. Das hilft deinen Kolleg:innen dich besser einzuschätzen.
Aber am Ende musst Du auch Bock auf den Job haben und bereit sein, Dich anzupassen.
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