Ich habe heute Morgen etwas Nachrichten gelesen. Insbesondere einen Artikel über Frauenhäuser und das Problem deren Finanzierung. “Hmm, da muss man wirklich was dran tun. Kann so nicht weitergehen” dachte Ich. Als ich dann, trotz besseren Wissens, in die Kommentare schaute erblickte ich dieses… Dieses… Stück.

Wie kann man den so voller Neid sein? So voller seelenzerfressender Raffgier das man Frauen in absoluten Notsituationen nicht einfach Mal ein paar Tage Ruhe und Abstand gönnt ohne das die sich dazu finanzielle Sorgen machen müssen. Niemand geht dahin um Urlaub zu machen. Da gehen Frauen hin weil Sie es nicht mehr aushalten, weil sie um ihr Leben fürchten, weil sie die Hölle auf Erden durchwandert haben und einfach nur Hilfe brauchen.

Und vor allem ist das Argument auch so absolut dämlich. Und leider sehe Ich diese Argumentation so oft in letzter Zeit. “Mann darf A nicht helfen weil wir ja B auch nicht/nicht genug helfen!”. Wie kommt man denn darauf? Anstatt einfach zu sagen “Hey lasst uns A UND B helfen!”. Woher kommt dieses Konkurrenzdenken von Benachteiligten was niemanden nützt! Wir müssen doch zusammenhalten! Nur so kann es überhaupt irgendwie besser werden!

Mein Gott, ich habe noch nie in meinem Leben so viel Hass und Verachtung für jemanden Empfunden den ich eigentlich gar nicht kenne. Sollte das eine echte Meinung von einer echten Person sein und kein Troll, dann wünsche ich dieser Person jedwedes Unheil was die Welt zu bieten hat.

  • leave_it_blank@lemmy.world
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    1 year ago

    So ist das halt. Leute die am Boden sind treten auf Leute die am Boden sind ein. Erst gestern haben zwei Rentner gesagt dass faule Arbeitslose soviel Geld kriegen während arme Rentner sich nichts leisten können. Und hör bloß von den stinkenden Ausländern auf.

    Dass das große Geld bei Milliardären und Konzernen liegt die massiv steuerlich bevorzugt werden und deswegen überall auch Geld fehlt kommt denen nicht in den Sinn. Lieber leichte Opfer suchen. Ist bequemer.

    • Kleinbonum@feddit.de
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      11 months ago

      Milliardäre sind halt so unglaublich weit weg vom eigenen Erfahrungshorizont, da könnte man sich genauso gut über Smaug den Drachen unterhalten. Menschen, die vielleicht hunderttausend mal mehr Geld haben, als man als Durchschnittsmensch in einem gesamten Arbeitsleben verdienen kann? Da fehlt vielen Menschen komplett das Vermögen, das in irgendein Verhältnis zum eigenen Leben zu setzen.

      Da sieht man sich dann lieber in der eigenen, erlebten Umgebung um und tritt dann gerne kräftig zu, am liebsten nach unten.

  • LordR@kbin.social
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    11 months ago

    Bei Onlinekommentaren habe ich irgendwie immer das Gefühl, dass da nicht nur Leute dabei sind, die das in ihrer Freizeit schreiben, sondern z.B. auch Russische Onlinegruppen, etc. welche die Gesellschaft spalten möchten.

    Aber vielleicht sind das wirklich einfach Menschen, die sich überhaupt nicht in andere hineinversetzen können. Stress und Belastungen schränken das Einfühlungsvermögen ja tatsächlich ein und entsprechend wäre es ja kein Wunder, wenn viele Menschen mit genug eigenen Problemen irgendwann einfach nur noch eifersüchtig auf andere sind.

    Man könnte ja auch auf die vielen Multimillionäre und Milliardäre eifersüchtig sein, die nie in ihrem Leben so viel Geld durch Arbeit verdienen könnten, aber gegen unten treten ist halt einfacher.

    • Anekdoteles@feddit.de
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      11 months ago

      Das Trollporblem halte ich für überschätzt. Einsame, gefrustete und verbitterte Menschen sind mehr im Internet und kommentieren mehr.

      • AggressivelyPassive@feddit.de
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        11 months ago

        Die bezahlten Trolle sind in der Tat wahrscheinlich in der Minderheit, aber es gibt ja bereits Hinweise, dass bezahlte Gruppen als Kristallisationskeime dienen. Letztlich ist das beste Beispiel die AfD, die massiv aus Russland unterstützt wurde und dann bestimmte Narrative bzw Ausdrucksweise überhaupt erst hoffähig gemacht hat.

      • Roflmasterbigpimp@lemmy.worldOP
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        11 months ago

        Glaube ich mittlerweile auch. Ich hatte mal eine kleine statistische Analyse gemacht weil ich glaube Das Manche Accounts bei MSN von Trollen kommen. Auffällig fand ich das jemand jeden Tag für mehrere Jahre 15 Kommentare pro Tag schreibt. Da bekam ich die Antwort: 15 geht ja noch und ist absolut in Rahmen.

        Scheinbar sind manche einfach so drauf ._.

      • narp@feddit.de
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        11 months ago

        Russland hat durch Social Media, insbesondere durch die ganzen memes von the_donald und 4chan mit zusätzlichen Desinformationen gegen Hillary Clinton (E-Mails etc.) ihren eigenen Maulwurf zum Präsidenten der USA getrollt.

        Wo Überschätzung?

        • Anekdoteles@feddit.de
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          11 months ago

          Ich hab mich da echt schlecht ausgedrückt. Ich meinte nicht generell überschätzt, sondern in diesem Fall und vor allem wollte ich sagen: Zahlenmäßig sind Trolls mit Agenda im Wust des Internets völlig nichtig. Aber ihr Einfluss ist wahrscheinlich trotzdem kaum zu unterschätzen, weil sie aggressiv überall zuerst kommentieren, um den Frame für alle weiteren Diskussionen zu setzen. Der Punkt ist: Wenn man random Hass im Internet liest, kommt er wahrscheinlich von einem “normalen”, verbitterten Menschen, der begrenzte politische Teilhabe erlebt. Dass er seinen Hass überhaupt postet bzw. wie er in formuliert ist aber schon längst stark von den Trollwellen beeinflusst.

        • RedPandaRaider@feddit.de
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          11 months ago

          Willst du sagen, dass ganz 4chan und the_donald nur russische Agenten waren anstatt hauptsächlich Amis?

  • Helix 🧬@feddit.deM
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    1 year ago

    Die meisten Leute sind halt dumm. Außerdem interessiert es die meisten Leute nicht, dass sie logische Trugschlüsse ziehen (en.: logical fallacy). Die Argumentation könnte man auseinander nehmen, aber man könnte die Zeit auch in Bildung derer investieren, bei denen es sich lohnt.

    • Guildo@feddit.de
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      1 year ago

      Ein großer deutscher Philosoph meinte mal, dass man manche Leute einfach zurücklassen muss.

      • redballooon@lemm.ee
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        1 year ago

        Wenn du jetzt noch den Namen nennst könnte man erahnen ob du damit eher die Gewalt erleidenden Frauen oder den Kommentator meinst.

  • letmesleep@feddit.de
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    11 months ago

    Ich würde behaupten, dass das Grundproblem ist, dass wir als Gesellschaft die Kostenfrage nie grundsätzlich diskutieren. Es gibt Diskussionen über einzelne Maßnahmen, aber nie die leider notwendige Quantifizierung wie viel wir bereits sind für das Verhindern von Tod und Leid auszugeben. Das wird dann durch Vergleiche wie oben ersetzt, die natürlich nicht sonderlich sachlich sind und häufig mit Vorwürfen und Zuschreibungen arbeiten.

    Dabei gibt es durchaus Systeme für die Quantifiizerung. Als kosteneffektiv gelten meist Maßnahmen, die zur Verhinderung des Verlusts eines DALY bis zu dreimal das jährlich BIP pro Kopf verwenden. Als sehr kosteneffektiv Maßnahmen, die weniger als einmal das BIP pro Kopf, kosten.

    Ich finde es schwer Daten für die Gesamtkosten von Frauenhäusern zu finden. Hiernach liegt der gesamte Finanzbedarf der Frauenhäuser in Deutschland bei weniger als einer Milliarde Euro. Die realen Ausgaben dürften also etwa bei einer halben Milliarde liegen. Damit sie kosteneffektiv sind, müssen sie also ca. 3 000 DALYs retten. Das wären z.B. etwa 100 verhinderte Tötungsdelikte und die halte ich vor schon für realistisch. Mit den anderen verhinderten Problemen kommt man dann wahrscheinlich auch auf 10 000 DALYs mit denen man das System dann als “sehr kosteneffktiv” bezeichnen kann. Nach meiner Überschlagsrechnung sind Frauenhäuser also eine objektiv gute Invesititon

    • ShrimpsIsBugs@feddit.de
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      11 months ago

      Als kosteneffektiv gelten meist Maßnahmen, die zur Verhinderung des Verlusts eines DALY bis zu dreimal das jährlich BIP pro Kopf verwenden. Als sehr kosteneffektiv Maßnahmen, die weniger als einmal das BIP pro Kopf, kosten.

      Wo wird sowas festgelegt bzw hast du dafür ne Quelle? Finde den Ansatz auf jeden Fall interessant

      • letmesleep@feddit.de
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        11 months ago

        Wo wird sowas festgelegt bzw hast du dafür ne Quelle? Finde den Ansatz auf jeden Fall interessant

        Es geht wohl auf die WHO-CEA (cea = cost-effctiveness analysis) zurück. Ich finde allerdings nur noch Sekundärquellen (z.B: hier) weil die WHO selbst keine Werte mit BIP-Relation mehr nennt.

        Es gibt daneben auch noch allerlei Quantifikationen für den Wert von Menschenleben, bei denen typischerweise ebenfalls irgendwas in der Größenordnung von Lebenserwartung * BIP pro Kopf herauskommt. Den Wert von Menschenleben kann z.B. mit Umfragen ermitteln. Dazu fragt man z.B. Menschen, wie viel sie bereit wären für eine Risikominimierung auszugeben und rechnet dann hoch. Wenn du mir z.B. sagen würdest, dass du 1€ Euro zahlen würdest, um zu verhindern, dass die Zigarette, die Du gerade rauchst, dich umbringt, dann ich dir erklären, dass Du den Wert deines (Rest-)Lebens mit 1,4 Millionen Euro bewertet hast.

        Bitte nimm die Werte also nicht zu ernst. Es geht hier um Größenordnungen, um grob abschätzen zu können, ob eine Maßnahme sinnvoll ist.

  • Random_German_Name@feddit.de
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    11 months ago

    „ Entschließt du dich nach unten statt oben zu zielen

    Ist dir offensichtlich ein Platz am Tisch der Obrigkeit lieber

    Und du bist ein Feigling und kein honoriger Krieger“

    • statist43@feddit.de
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      11 months ago

      Nicer song!

      Manchmal wär eine zitatsquelle ganz nice, auch wenns in dem fall.einfach zu googlen war.

      -> Endlich wird wieder getreten - waving the guns

  • muelltonne@feddit.de
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    1 year ago

    Kleiner Tipp: Auch wenn man sich über so einen Müll aufregt, man muss ihn nicht weiter verbreiten. Du hast hier dann aktiv diesen geistigen Sondermüll multipliziert und ihm eine größere Reichweite beschert.

    • Roflmasterbigpimp@lemmy.worldOP
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      11 months ago

      Ich verstehe deinen Kommentar nicht. Ich beschwere mich darüber das jemand sowas öffentlich sagt. Ich bezweifle stark das jemand auf einmal sagt “Hey dieser Kommentar von Maria A. hat jetzt meine Meinung geändert! Ich stimme den voll und ganz zu obwohl ich vorher eine andere Ansicht vertreten habe!”. Es bringt nichts einfach weg zu schauen und zu hoffen daß sich wer anders drum kümmert oder das diese Leute einfach aufhören. Man muss Probleme (wie die wachsende Empathielosigkeit) öffentlich ansprechen damit Sie in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden und Leuten bewusst wird was hier gerade geschieht. Weil sonst heißt es mit Pech später:" Wo kommen die den alle her? Ich hab ja von gar nichts gewusst!". Man muss solche Leute in die Öffentlichkeit zerren damit jeder sehen kann was hier getrieben wird. Weil wenn niemand wiederspricht und aufzeigt welche Grenzen übertreten werden, dann verschieben sich Grenzen. Und diese wieder zurück zu schieben ist viel schwerer als zu verhindern das diese überhaupt verschoben werden.

    • PixeIOrange@feddit.de
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      1 year ago

      Richtig. Man sollte in Zeiten andauernder negativer Informationsflut lernen, seinen Kopf mit schönen Dingen zu füllen.

      Edit: Zum Beispiel 1 Bier

  • Arigion@feddit.de
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    11 months ago

    Der Kommentar zu dem Artikel enthält eine valide, begründete Meinung. Die muss man natürlich nicht teilen und man kann auch dagegen argumentieren. Das dann aber mit den Worten zu schließen:

    Mein Gott, ich habe noch nie in meinem Leben so viel Hass und Verachtung für jemanden Empfunden den ich eigentlich gar nicht kenne.

    zeugt jetzt in meinen Augen auch nicht gerade von einem viel anderen Weltbild. Aus einem “Schaut, ich teile diese Argumentation nicht, weil ich aus meiner Sicht gute Gründe dagegen habe.” wird ein “Schaut, diese verachtenswerte Person hat eine abweichende Meinung.”, der man “jedwedes Unheil was die Welt zu bieten hat” wünscht. Was in meinen Augen schon einem Aufruf zur Gewalt gegen Andersdenkende gleicht. Etwas ironisch sich angeblich um das Wohl von Frauen in Frauenhäusern zu sorgen und gleichzeitig Maria A. “jedwedes Unheil” zu wünschen.

      • Arigion@feddit.de
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        11 months ago

        Dem stimme ich nicht zu. Die Dame argumentiert, dass ein Eigenanteil an einer empfangenen Leistung gerechtfertigt ist, weil auch andere, in ihren Augen vergleichbare Leistungen, einen Eigenanteil erfordern. Der Interpretation das sie deshalb möchte, dass es jemandem schlecht ergehen soll, weil es auch anderen schlecht geht kann ich nicht nachvollziehen. Die Kommentatorin kann ebensogut ein liberales Weltbild haben, in welchem jeder erstmal für sein eigenes Wohl verantwortlich ist.

        Darüberhinaus empfinde ich es als lustig ein Scheinargument mit einem Link auf Scheinargumente zu untermauern. Lies vielleicht noch mal den Abschnitt “red herring”. Du bist in keinster Weise auf das was ich gesagt habe eingegangen, hast die ursprüngliche Behauptung nur wiederholt und versuchst jetzt über Diskussionskultur zu sprechen.

        • Roflmasterbigpimp@lemmy.worldOP
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          11 months ago

          Welcher Punkt an “Hey Rentnern geht es finanziell nicht gut deshalb sollten wir es Opfern von häuslicher Gewalt finanziell nicht einfacher machen” ist nicht X geht es schlecht deshalb helfen Y nicht?

          • Arigion@feddit.de
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            11 months ago

            Ich habe Dich dafür kritisiert jemandem was schlechtes zu wünschen, weil Du dessen Meinung nicht teilst. Das ist ziemlich unabhängig davon, ob die Dame nun recht hat oder nicht.